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Paschas kurzer zweiter Frühling

Da gab es einen Mann, der einen großen Mischlingsrüden besaß. Der Hund hieß Pascha. Der Mann lebte im Haus, der Hund nebenan im Zwinger und bewachte das Haus. Ab und zu holte der Mann den Hund aus dem Zwinger und ging mit ihm spazieren. Aber wirklich gekümmert hat sich der Mann um Pascha nicht. Als der Hund alt wurde und eine Geschwulst am Rücken bekam, ist niemand mit ihm zum Tierarzt gegangen.

Eines Tages starb der Mann, und die Erben wußten beim besten Willen nicht, was sie mit Pascha anfangen sollten. Keiner wollte diesen nun auch schon alten Hund mit der mittlerweile sehr häßlichen, aufgebrochenen Geschwulst am Rücken haben. Viele Tierheime in ihrer Umgebung haben sie abgeklappert, nicht mal dort nahm man ihn auf. Da Pascha ein Mischling aus Dogge X Unbekannt war, haben die Erben von irgendwem die Telefonnnummer der Tierfreunde Niederbayern (auch bekannt unter DOGGE IN NOT) bekommen. Nach unserer Zusage, Pascha aufzunehmen, war schnell der Transport organisiert. Der Schwiegersohn des Verstorbenen hat sich auf den langen Weg von Hannover nach Guntersdorf gemacht und Pascha samt einer Spende von 200 Mark hier abgeliefert.

Pascha hatte dann Glück. Wir fanden für ihn einen Pflegeplatz mit Familienanschluß. Dort hatte man Zeit, mit ihm spazieren zu gehen und zu spielen. Aber vor allem anderen wollte Pascha gestreichelt und gekrault werden, er konnte schier nie genug kriegen.

Bei dieser Familie hat er in der kurzen Zeit, die von seinem insgesamt ziemlich beschissenen Leben noch übrig war, mehr Liebe bekommen als in den langen Jahren davor. Er starb nach sieben Wochen an Krebs.


Pascha mit Ball im Garten seiner Pflegefamilie

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