Die Magendrehung Da wir immer wieder mal die traurige Nachricht erhalten müssen, dass ein von uns vermittelter Hund an Magendrehung verstorben ist, möchten wir hier die Informationen, die wir zu diesem Thema über Jahre zusammengetragen haben, gerne mit Ihnen teilen. Vielleicht kann es ja dem einen oder anderen Hund das Leben retten, wenn Sie genauer Bescheid wissen. |
Zuallererst: Die einzige
Chance, die ein Hund bei Magendrehung hat, ist sofortige und
sachkundige tierärztliche Behandlung, in der Regel ein
chirurgischer Eingriff. Die Zeit, die bis zur Behandlung
vergeht, spielt die wirklich entscheidende Rolle.
Welches ist die nächstgelegene
Tierklinik, die ich im "Notfall Magendrehung" mit meinem Hund
aufsuchen kann?
Wenn Sie das alles beantwortet
haben, schauen Sie sich den Weg zur Klinik an, fahren Sie
die Strecke notfalls auch mal ab - so dass Sie die Tierklinik
auch in der größten Aufregung sofort und mühelos finden können! |
Die verhängnisvollsten
Fehlinformationen sind: 1. Magendrehung kann nur bei vollem Magen passieren - falsch! Auch ein (fast) leerer Magen kann aufgasen. 2. Der Magen verdreht sich nur, wenn der Hund nach dem Fressen rumspringt - falsch! Oft gast der Magen auf und verdreht sich erst dann, weil er im Abdomen mehr Platz braucht. 3. Nur ganz große Hunde können eine Magendrehung haben - falsch! Es betrifft oft auch mittelgroße, vor allem tiefbrüstige Hunde (z.B. Deutsch Kurzhaar). 4. Langes Einweichen des Futters verhindert Magendrehung - ganz falsch! Auf lange eingeweichtem Futter können sich Bakterien bilden, die dann zur Gasbildung im Magen führen. 5. Magendrehung erkennt man am stark aufgetriebenen Leib - falsch! Es hat schon Magendrehungen gegeben, bei denen die Aufgasung über längere Zeit kaum erkennbar war. 6. Nach überstandener Magendrehung-OP ist der Hund wieder völlig hergestellt - falsch! Ebenso wichtig wie eine gelungene Operation ist die Schonung des Magens und Verdauungstrakts über mindestens 10 Tage. In dieser Zeit braucht der Magen Schonung und langsamen Aufbau. Wenn Ihre Klinik das nicht weiß, gehen Sie sofort woanders hin!!! |
Auslöser können sein:
1. Stress |
Symptome: Unruhe, Hecheln, Speicheln, Würgen, erfolgloser Versuch zu Erbrechen, Aufblähung, Atemnot, Herzrasen, schwacher Puls, blasse Schleimhäute Symptome und Verlauf sind aber oft untypisch, u.U. sind also nur einzelne der Symptome feststellbar! Eine Magendrehung hier im Tierheim z. B. äußerte sich nur über zweimaliges Würgen und Durchstrecken des Leibes, die Aufgasung war kaum bemerkbar, der Bauch war auch nicht trommelhart! Tod tritt ein durch Kreislaufzusammenbruch (der Magen drückt auf Zwerchfell, Lunge und die Bauchvene, wodurch auch die Organe nicht mehr versorgt werden). Der Hund kann aber auch noch nach erfolgreicher Operation sterben, z.B. wenn der Kreislauf nicht mehr mitmacht oder das Gewebe des Magens wegen zu langer Mangeldurchblutung abgestorben ist oder sich die Magenschleimhaut abgelöst hat. |
Also: Wenn Sie auch
nur den Verdacht haben, es könnte sich um eine
Magendrehung handeln, reagieren Sie sofort! Rufen
Sie die Tierklinik an und informieren Sie sie, dass Sie
mit einer möglichen Magendrehung unterwegs sind, man
soll dort schon alles vorbereiten. Keine sonstige
Verpflichtung kann so wichtig sein, dass Sie diese erst
noch absagen müssten, ehe Sie sich auf den Weg zur
Tierklinik machen.
Jede Minute zählt!!! |
In der Hoffnung, dass Sie
diese Informationen nie brauchen...
Gabi Hesel von Tierfreunde Niederbayern, genannt "die
Doggenmama"
Steffi Ratzkowsky
schreibt Ich
habe nach Einsteins zweiter Magendrehung alle
verfügbaren Informationen zusammengesucht, um seine
Ernährung zu optimieren. Zu diesem Zweck habe ich mit
der Ernährungsberatung der LMU in München telefoniert. |
Astrid Lindner
(www.doggen-rettung.de)
schreibt: Ich
habe vor einiger Zeit eine ausführliche Beschreibung zum
Thema Magendrehung auf meiner HP ergänzt "Das Leben nach
der Magendrehung", denn ich habe immer wieder Anfragen
dazu bekommen, und es gab leider auch sehr viele
Menschen, die erst froh waren, dass ihr Hund die OP
überlebt hat, die dann aber die Geduld verloren haben,
als sich langwierige Schwierigkeiten mit der
Futteraufnahme danach ergeben haben (leider habe ich
meist zu spät davon erfahren, aber es gab nicht wenige
Doggen, die deshalb dann - nach erfolgreicher OP -
EINGESCHLÄFERT wurden!!!). |