Behandlung von
Rückenproblemen mittels Spinalkatheter
Es handelt sich bei
dieser Behandlung mittels Spinalkatheter um eine - wie
ich es verstanden habe - alternative, bislang von der
Schulmedizin nicht anerkannte und von den Universitäten
nicht in Studien überprüfte Behandlungsmethode (aber das
ist ja z.B. die Homöopathie auch nicht).
Die beiden Hunde, die ich
wegen Rückenproblemen nach Hamburg zu Tierarzt Dirk
Schrader, Institut für Kleintiermedizin, gebracht habe,
waren die Doggen Paulina (nicht schmerzhafte Lahmheit
der Hinterbeine) und Fjodor (Zittern und leicht
schmerzhafte Irritationen an Rücken und Hinterbeinen).
In beiden Fällen wurde im Scan (ein Mittelding zwischen
Röntgen und Myelographie, also eine "bewegte
Kontrastmittelaufnahme", laienhaft ausgedrückt) eine
Einengung des Rückenmarkskanals festgestellt, und zwar
verursacht durch aufgequollene Bandscheiben.
Noch in der Narkose, die
der Hund beim Scan sowieso bekommt, wird ein Katheter in
den Wirbelkanal geschoben, der auf der gesamten Länge
kleine Löcher aufweist. Durch diese Löcher wird - quasi
an Ort und Stelle - zuerst Cortison eingebracht, dann
zehn Tage lang zweimal täglich Kochsalzlösung (und je
nach Reaktion am 4. Tag nochmals Cortison).
Die Kochsalzlösung bringt durch Osmose
(Flüssigkeitsaustausch durch unterschiedlichen
Salzgehalt von Flüssigkeiten auf zwei Seiten einer
Membran) die Bandscheiben zum Abschwellen. Dann gibt es
nach 10 Tagen drei mögliche Ergebnisse:
1.
Wenn es sich um einen akuten Bandscheibenvorfall
gehandelt hat und die konkrete Ursache dafür nicht
weiterhin besteht (z.B. Sturz), kann es sein, dass die
Sache nach 10 Tagen damit erledigt ist. Die Bandscheibe
wurde auf ihre normale Größe zurückgeführt, das
Rückenmark wird nicht mehr beeinträchtigt. So geschehen
bei dem Dobermann von Michaela, er wurde vor über 3
Jahren bei Dirk Schrader behandelt und hatte damit nie
wieder Probleme.
2.
Wenn das Bandscheibenproblem von einer dauerhaften
Ursache hervorgerufen ist (z.B. ein Wirbelsäulendefekt),
werden zwar durch die Katheterbehandlung die
Bandscheiben erstmal zum Abschwellen gebracht. Da die
Ursache aber weiterhin besteht, wird es zum Rezidiv
kommen, die Bandscheiben werden nach einiger Zeit wieder
aufquellen. Letzteres kann man durch Medikamente (z.B.
Rimadyl) verlangsamen, im besten Fall bis zu einem Jahr
hinauszögern (aber nicht verhindern). Dies ist bei
Fjodor der Fall, die Behandlung hat ihm gut geholfen,
der Zustand wird sich aber wieder verschlechtern. Man
kann/muss sich dann weitere Schritte überlegen.
3.
Wenn dagegen die Bandscheiben an den Nerven irreversible
Schäden verursacht haben, bringt diese Behandlung keine
Besserung. Dann hat man - wie im Falle von Paulina - nur
die Gewissheit, dass auch eine (sehr kostspielige und
für den Hund belastende) Operation keinen Erfolg haben
würde. Gerade bei Paulina war ja nicht feststellbar, wie
lange sie dieses Problem schon hatte, daher war das
Ergebnis bei ihr zwar nicht schön, aber klar und daher
hilfreich für weitere Entscheidungen.
Eine von diesem Hamburger
Institut angebotene Laserbehandlung der betroffenen
Bandscheiben (Einschmelzung des Bandscheibenkerns) wäre
bei Fjodor eine weitere Behandlungsmöglichkeit - aber
ehrlich gesagt, das traue ich mich nicht. Dazu gehts ihm
eigentlich viel zu gut.
Weitere Informationen,
natürlich ausführlicher und korrekter formuliert, finden
Sie hier:
www.tierklinik-hh-rahlstedt.de
Ich sollte das zwar
vermutlich nicht verraten, aber Herr Schrader ist uns
mit den Behandlungskosten für Paulina mehr als
entgegengekommen .-)/gh |