Das 1. Problem:
Wir hier im Tierheim Guntersdorf können momentan keine Hunde aufnehmen, da wir mit Virus-Husten zu kämpfen haben. Es ist zwar schon am Abklingen, aber einige Zeit müssen wir noch durchhalten, bis die Gefahr der Ansteckung für andere Hunde gebannt ist.

 Das 2. Problem:
Die nachfolgend vorgestellten Hunde, die derzeit alle noch in Ungarn sind, haben mit hoher Wahrscheinlichkeit ebenfalls Virus-Husten (auch "Zwinger-Husten" genannt).
Aus diesem Grund können diese Hunde nirgends aufgenommen werden, wo alte, kranke oder sonst wie immunschwache Hunde leben.
Für gesunde, fitte Hunde ist dieser Husten aber kein Problem!

Die Kollegen in Ungarn legen sich krumm für alle von ihnen geretteten Hunde, aber sie haben keine andere Möglichkeit der Unterbringung als in überdachten Außenzwingern mit Hundehütten. Und sie können sich um die nächsten und weitere Hilferufe erst kümmern, wenn wieder Platz in ihrer Budapester Auffangstation ist.

Die nachfolgend vorgestellten Hunde sind alle noch in Ungarn in der Obhut des Tierschutz-Projekts "Futrinka utca".
Bitte, schaun Sie sich diese Hunde mal an, wir können sie doch wegen dem blöden Husten nicht dort sterben lassen!!!

Bitte melden Sie sich bei uns per eMail, falls Sie helfen können!


Damit wir für derartige Fälle künftig gerüstet sind, haben wir beschlossen: Wir bauen uns jetzt eine Quarantänestation!
Im alten Stall haben wir einen prima Platz dafür. Wir dachten zwar, das wäre in Nullkommanix erledigt, aber leider sind nun schon zwei Wochen ins Land gegangen, in denen wir mit Schreinern, Zimmerern, Trockenbau-Leuten und Baumärkten telefoniert haben. Manche von den Fachleuten versprechen, darüber nachzudenken, rufen dann aber nicht mehr zurück. Von denen, die Antworten geben, rät jeder etwas anderes, z.B.:

Einfacher Bodenaufbau mit Glaswolle als Isolierung genügt. Nein, genügt nicht, wir brauchen Bitumenuntergrund. Nein, genügt nicht, Bitumen mit Alu dazwischen. Nein genügt nicht, wir brauchen zementbeschichtete Platten...
Einfache Spanplatten genügen als Wände, darauf kann man Fliesen kleben. Nein, genügt nicht, da muss noch eine Gipsplatte dazwischen. Nein genügt nicht, es müssen zementgebundene Spanplatten sein, ohne Gipsplatten. Doch mit Gipsplatten. Warum nicht die Wände aus Ziegel? Warum nicht ein fertiger Container? Warum nicht ein fertiges Gartenhäuschen reinstellen?
Die Leute haben sicher alle irgendwo Recht und auch bestimmt Erfahrung damit. Und uns schwirren die Köpfe. Der gute Alush läuft immer mit Zetteln rum, auf denen stehen Plattentypen, Plattenstärken, Quadratmeterpreise... Und in Ungarn warten die Hunde, dass unsere Quarantänestation bald beziehbar ist.
Aber seit 20.3. ist ein Lichtstreif am Horizont: Hartmut hat einen Freund, Jamie, der hat eine Trockenbaufirma. Mit Jamie hatte ich heute ein längeres Telefonat...
Update am 30.3.10: Der Bau hat begonnen! Update am 5.4.10: Die Wände stehen, jetzt muss gefliest werden.


Luisa

Dogge, Mädchen, geb. ca. Mitte 2008, kastriert.
Luisa ist eine lebhafte Junghündin, mit allen Hunden verträglich. Sie ist den Berichten aus Ungarn nach NICHT taub.
Luisa ist am 20.3. auf eine Pflegestelle umgezogen!


Lena

Dogge, Mädchen, geb. ca. Anfang 2008.
Lena verträgt sich prima mit allen Hunden, ist nur anfangs etwas schüchtern. Abgegeben, weil sich der Besitzer das Futter nicht mehr leisten konnte.
Wahrscheinlich aufgrund von Mangelernährung sind Lenas Beine verkrümmt, die Pfoten breit getreten.


Onkel Vanja

Dogge, grautiger, steinalt, war in der Nähe einer ungarischen Tötungsstation an einen Baum gekettet, wo er wohl mehrere Tage ausgeharrt hatte, bis er gefunden wurde.
Onkel Vanja kann sich kaum auf den Beinen halten, der Rücken ist schwach, das Becken steht schief aufgrund einer Verknöcherung zwischen Oberschenkel und Hüfte. Er hat einige Tumore, u.a. in der Milz.

Er ist viel zu krank und zu schwach, als dass man derzeit seine Verträglichkeit mit anderen Hunden zuverlässig testen könnte.
Onkel Vanja hat nicht mehr als einige Monate, vielleicht auch nur Wochen zu leben. Wir dürfen nicht zulassen, dass er allein in einem kalten Zwinger stirbt!
Wer hat Platz für ihn - und ein wenig Zeit, ihm die Pfote zu halten, wenn er gehen muss?
 

Vanja durfte am 15.3. nach Wien übersiedeln! Und man glaubt es kaum: Dort schafft er sogar die Treppen rauf und runter - freiwillig!!!
Und hier sehen Sie Vanja in seinem neuen Zuhause mit seinen neuen Freunden Argon und Amber, die ihn freundlich und ohne Probleme in ihrer Mitte aufgenommen haben.
Dort wird er bleiben - tausend Dank an Barbara und Wolfgang!!!


Vidor

Dogge, Rüde, geb. 2003, wurde vom Besitzer in der Auffangstation unserer ungarischen Kollegen abgegeben.
Vidor verkraftet das nicht, er versteht nicht, was mit ihm passiert.
Er nimmt andere Hunde kaum zur Kenntnis und ist daher sicherlich als "verträglich" einzustufen.
Da Vidor sich mit seinem gebrochenen Herzen in die Hundehütte zurückzieht und kaum noch aufsteht, besteht große Gefahr für ihn, dass er dort in der Kälte in Kürze so krank wird, dass man ihm nicht mehr helfen kann.
Vidor ist am 20.3. auf eine Pflegestelle umgezogen!


Lorien

Dogge, Hündin, kastriert, geboren ca. 2004, vom Besitzer abgegeben wegen irgendwelcher Probleme mit den Nachbarn.
Lorien ist freundlich und liebt Menschen sehr, ist aber leider nicht besonders gut erzogen, Leinenführigkeit - Fehlanzeige!
Lorien verträgt sich gut mit kleineren Hunden, vor Ihresgleichen jedoch hat sie Angst und wehrt sich auch, wenn sie sich in die Enge gedrängt fühlt.
Lorien ist seit 29.3.10 auf einem Pflegeplatz in Österreich!


Nadja

Doggen-Mix-Hündin, geb. ca. 2007.
Sie wurde von den früheren Besitzern (vom Typ "soziale Randfiguren") einfach auf die Straße gesetzt, landete dann in der Budapester Tötungsstation (s. Foto unten), von wo unsere Kollegen sie abholten.
Nadja ist lieb aber scheu gegenüber Menschen und anderen Hunden. Sie hat einen absolut bezaubernden Silberblick!


Darla

Doggen-Mix-Hündin, geb. ca. Mitte 2008, auf Ungarns Straßen gefunden, niemand hatte nach ihr gesucht.
Darla ist ein Energiebündel, das leider noch nichts über "damenhaftes Benehmen" weiß. Sie liebt alles und jeden, vor allem ausgelassene Spiele, und ist anderen Hunden ein fröhlicher Kumpel


Pitypang

Dogge, Mädchen, grautiger, geb. November 2009.
Eine Jugendliche hatte sich den Welpen gekauft, ihre Eltern waren dagegen und sagten dem Mädchen, sie hätten den Welpen in ein Tierheim gebracht.
In Wirklichkeit hatten sie die damals 3 Monate alte Hündin in der Mitte von Nirgendwo auf einem Feld ausgesetzt, bei grimmiger Kälte. Aber der Hundegott wollte Pitypang noch nicht zu sich nehmen, er schickte Reiter vorbei, die die Kleine im Schnee fanden und retteten.
Pitypang hatte ein wenig Hautprobleme, sie braucht derzeit noch ein spezielles Shampoo dagegen. Ansonsten ist sie ein fröhlicher Welpe mit einer ungebrochenen Seele, die ihre schlimmen Erfahrungen schnell vergessen hat (Pitypang ist als einzige der hier vorgestellten Hunde nicht im Zwinger untergebracht, sondern in einer ungarischen Pflegefamilie).
Pitypang ist seit 28.3.10 in Guntersdorf!

Bitte melden Sie sich bei uns per eMail, falls Sie helfen können!